Elektroauto – Was ist das?
Ein Elektroauto, auch bekannt als E-Auto, Elektrofahrzeug, Stromer, BEV (Battery Electric Vehicle) oder EV (Electric Vehicle), ist ein Fahrzeug, das von einem Elektromotor angetrieben wird und seine Energie aus einer Batterie bezieht, anstatt von einem Verbrennungsmotor angetrieben zu werden, der Benzin oder Diesel benötigt.
Wie funktioniert ein Elektroauto?
Ein EVs funktioniert durch das Umwandeln von elektrischer Energie in Bewegungsenergie. Eine Batterie im Elektroauto speichert die elektrische Energie und gibt sie an einen Elektromotor weiter. Der Elektromotor wandelt dann die elektrische Energie in Bewegungsenergie um, die das Fahrzeug antreibt. Im Gegensatz dazu verbrennen Verbrennungsmotoren fossile Brennstoffe wie Benzin oder Diesel, um eine kleine Explosion zu erzeugen, die Kolben bewegt und den Antrieb des Fahrzeugs ermöglicht.
Vorteile des Stromers
- Lokal emissionsfrei: Elektroautos stoßen keine Abgase aus, was dazu beiträgt, die Luftverschmutzung zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.
- Niedrigere Betriebskosten: EVs haben i.d.R. niedrigere Betriebskosten als herkömmliche Autos, da sie keine teuren Brennstoffe benötigen. Der aktuell volatile Strommarkt sorgt zwar für höhere Ladepreise, insbesondere bei der Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur, allerdings sind die auf die Lebensdauer betrachteten Kosten durch beispielsweise Ersparnisse in der Steuer und Wartung, THG-Prämie sowie Förderungen nach wie vor geringer.
- Geräuscharm: Elektroautos sind sehr leise, was das Fahren angenehmer macht und die Lärmbelastung in Städten reduziert.
- Alltagstauglich: Moderne E-Autos haben eine immer längere Reichweite und können in der Regel mindestens 200 Kilometer ohne Aufladen zurücklegen. Die durchschnittliche Reichweite von E-Autos betrug im Jahr 2022 534 Kilometer. Im Jahr 2025 soll dieser Durchschnitt laut Prognosen auf 784 km ansteigen.
- Weniger Wartung: Stromer haben weniger bewegliche Teile als herkömmliche Autos und erfordern daher weniger Wartung, was neben der Kostenersparnis auch eine Zeitersparnis mit sich bringt.
Herausforderungen für BEV
- Ladeinfrastruktur: Eine ausreichende Ladeinfrastruktur ist erforderlich, um Elektroautos aufzuladen und ihre Reichweite zu erhöhen. Dies erfordert den Ausbau von Ladestationen und Schnellladesäulen. Die Bundesregierung plant bis 2030 die Entstehung einer Million Ladepunkte in Deutschland. Mit Lade-Apps haben Elektromobilist:innen bereits jetzt Zugriff auf eine umfassende Menge öffentlicher Ladepunkte europaweit.
- Kosten: Obwohl die Betriebskosten von BEVs niedriger sind, sind die Anschaffungskosten oft höher als bei vergleichbaren herkömmlichen Autos.
- Reichweite: Obwohl sich die Reichweite von Elektroautos verbessert hat, haben sie immer noch eine begrenzte Reichweite im Vergleich zu herkömmlichen Autos. Dies ist auch immer Teil von Diskussionen, denn viele Menschen möchten nicht ständig anhalten, um das EV zu laden (was auch länger dauert, als ein Tankvorgang). In der Praxis sind die Reichweiten von E-Autos jedoch mehr als ausreichend für den Alltag und auch Urlaubsfahrten sind aus eigener Erfahrung stressfrei durchzuführen. Dennoch: Nicht für jeden Anwendungsfall muss das batterieelektrisch betriebene Fahrzeug die beste Lösung sein.
- Batterielebensdauer: Batterien im E-Auto haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen irgendwann ausgetauscht werden. Der Ersatz von Batterien kann teuer sein. Zudem gibt es bei der Produktion von Akkus noch einige Schritte zu tun, damit auch diese umweltfreundlicher werden.
Entwicklung von Elektroautos
Die Entwicklung von E-Autos begann im späten 19. Jahrhundert, als der erste Elektrowagen in den USA gebaut wurde. In den 1950er Jahren gab es sogar Elektroautos, die in bestimmten Städten eingesetzt wurden. In den folgenden Jahrzehnten gerieten Stromer jedoch in Vergessenheit, da sich die Autoindustrie auf Verbrennungsmotoren konzentrierte. In den letzten Jahren hat sich jedoch das Interesse an EVs wieder erhöht, da Umweltbedenken und strengere Emissionsvorschriften die Notwendigkeit für umweltfreundlichere Fahrzeuge betonten.
Heute gibt es viele BEVs auf dem Markt, von denen einige zu den meistverkauften Autos weltweit gehören. Viele große Automobilhersteller haben sich der Elektromobilität verschrieben und entwickeln immer mehr Elektrofahrzeuge. Auch die Ladeinfrastruktur wird ständig ausgebaut, um die Reichweite und das Potenzial von Elektroautos zu erhöhen.
Die meistverkauften E-Autos
Zulassungszahlen 2021 - TOP 5
- Tesla Model 3 - 29.166 Stück
- VW e-UP! - 25.454 Stück
- VW ID.3 - 25.201 Stück
- Renault Zoe - 20.165 Stück
- Hyundai Kondo - 16.069 Stück
Zulassungszahlen 2022 - TOP 5
- Tesla Model Y - 35.426 Stück
- Tesla Model 3 - 33.841 Stück
- Fiat 500e - 29.635 Stück
- VW ID.4/ID.5 - 24.847 Stück
- VW ID.3 - 23.286 Stück
Zulassungszahlen 2023 - TOP 5 (bis März)
- Tesla Model Y - 3708 Stück
- VW ID.4/ID.5 - 1471 Stück
- Audi Q8 - 1131 Stück
- VW ID. 3 - 805 Stück
- Audi Q5 e-tron - 738 Stück
Wie können Elektroautos zur Energiewende beitragen?
- Reduktion von Treibhausgasemissionen: E-Autos produzieren im Betrieb keine direkten Emissionen, da sie von einem Elektromotor angetrieben werden, der keine Abgase produziert. Durch den Einsatz von Elektroautos kann somit der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor reduziert werden, was zur Erreichung von Klimazielen beiträgt.
- Verwendung erneuerbarer Energien: E-Auto können durch die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens als Energiespeicher für erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie dienen (V2G-/V2H-Technologie). Wenn Strom aus erneuerbaren Quellen produziert wird, kann er in den Batterien von Elektroautos gespeichert werden und später zur Versorgung des Haushalts oder des Stromnetzes verwendet werden, wenn die Nachfrage hoch ist und das Angebot knapp ist.
- Netzdienliche Ladestrategien: Durch eine intelligente Steuerung des Ladevorgangs können Stromer zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. Wenn viele E-Autos gleichzeitig aufgeladen werden, kann dies zu einer Überlastung des Stromnetzes führen. Durch die Verwendung von netzdienlichen Ladestrategien, die den Ladevorgang auf Zeiten mit geringer Netzbelastung verschieben, können BEVs dazu beitragen, die Netzstabilität zu erhöhen.
- Reduktion von Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Elektroautos reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas, die oft importiert werden müssen. Durch den Einsatz von EVs können Länder ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und ihre Energieversorgung diversifizieren.
Insgesamt können E-Autos einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie die Reduktion von Treibhausgasemissionen fördern, erneuerbare Energien unterstützen, zur Netzstabilität beitragen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren. Es ist jedoch wichtig, dass die Entwicklung von Elektroautos durch die Förderung erneuerbarer Energien und die Schaffung einer entsprechenden Ladeinfrastruktur unterstützt wird.
Fazit zum E-Auto
Elektroautos bieten eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Autos. Obwohl es noch Herausforderungen gibt, wie zum Beispiel die begrenzte Reichweite und die Notwendigkeit einer ausreichenden Ladeinfrastruktur, wird die Elektromobilität weiterhin voranschreiten und zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit der Unterstützung von Regierungen und Industrie wird die Zukunft der Elektromobilität vielversprechend sein und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft ebnen.
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